Drei Schweizermeister, drei Silbermedaillen sowie zweimal Bronze sind die erfolgreiche Bilanz der Schweizermeisterschaften im Freistil, die an diesem Samstag, 10. Juni 2017, im Freistil für die Aktiven, die Frauen und die Kadetten in Genf ausgetragen wurden. Insgesamt 12 Ringerinnen und Ringer der RS Sense traten zu den Wettkämpfen um die nationalen Meistertitel an.
Die Aktiven zwischen Blutrot und
Glanzgold
Gleich zu Beginn der Wettkämpfe musste die RS Sense einen
verletzungsbedingten Ausfall verkraften. David Schneuwly, der im Auftaktkampf auf Andreas Vetsch vom RC Oberriet-Grabs traf, wurde im Kampfgeschehen am Hinterkopf verletzt. Die Platzwunde liess
sich in der laut Reglement vorgesehenen Verletzungszeit nicht behandeln, so dass die Niederlage durch Aufgabe die logische Konsequenz war. Mit der Fahrt ins Spital war der Wettkampftag für David
damit leider sehr schnell beendet.
Silvano Scherwey wurde vom Verletzungspech zwar verschont, erwischte jedoch auch keinen idealen Tag. Mit zwei Niederlagen durch technische Unterlegenheit gegen den späteren Schweizermeister Simon Gerig von der Ringerriege Schattdorf und Timon Zeder vom RC Willisau, jeweils ohne eigenen Punktgewinn, konnte er seine Chance auf eine Platzierung im vorderen Feld der Schweizerischen Konkurrenz bis 61kg nicht nutzen.
Isidor Ismajili durfte sich in insgesamt drei Kämpfen auf der Matte beweisen. In der Gewichtsklasse bis 86kg bekam er es zunächst mit Tobias Betschart von der RR Kriessern zu tun, gegen den er sich durch technische Unterlegenheit geschlagen geben musste. Von der Auftaktniederlage jedoch keineswegs demotiviert, schulterte er in der zweiten Runde den Brunner Alexander Büeler, den er zuvor schon mit Punkten auf 8:2 distanzieren konnte. Sein dritter Kampf gegen Nico Küng von der RS Freiamt beendete den Wettkampftag für Ihn, nachdem er sich beim Stand von 6:0 durch Schulterniederlage geschlagen geben musste.
Das am Ende des Tages bei den Aktiven trotzdem eine positive Bilanz gezogen werden konnte,
war der starken Leistung von Benno Jungo zu verdanken, der wie Isidor in der Gewichtsklasse bis 86kg antrat. Seine Kämpfe in den ersten beiden Runden gewann er jeweils durch technische
Überlegenheit, ohne eigenen Punktverlust. Marc Weber vom NRC Thalheim hatte ebenso keine Chance wie in der zweiten Runde Tobias Betschart von der RS Kriessern. Die Silbermedaille war damit
bereits gesichert. Im Final musste Benno sich gegen den starken Andreas Reichmuth vom RC Willisau beweisen. Auch ihm liess er kaum Angriffsmöglichkeiten, kämpfe konzentriert und konnte, dem
bisherigen Tagesverlauf folgend, auch diesen Kampf durch technische Überlegenheit für sich entscheiden. Mit dem 12:2 sicherte sich Benno den Schweizermeistertitel in der Gewichtsklasse bis
86kg.
Viermal Edelmetall für unsere
Frauen
Mit besonderer Aufmerksamkeit wurden die Kämpfe der beiden
Nationalkaderathletinnen Eveline und Miriam Lötscher verfolgt. Das Abschneiden bei den Schweizermeisterschaften stellt ein wichtiges Kriterium für die Auswahl in den Kader für die Ende Juli bevorstehenden Europameisterschaften der Kadetten in Sarajevo dar. Die Teilnahme dort streben beide Schwestern als
Saisonhöhepunkt an. Beide zeigten sehr gute Leistungen, auch wenn der ganz grosse Erfolg ausblieb. Die Silbermedaillen in der Gewichtsklasse bis 63kg (Eveline) und bis 58kg (Miriam) untern den
Augen von Nationaltrainer Nicola Ghita, können jedoch als wichtiger Meilenstein für das anvisierte Ziel gewertet werden.
Der Weg zur Medaille führte für Miriam zunächst über Franziska Wittenwiler von der RR Brunnen, die Sie nach einem Kampf über die volle Distanz durch einen 7:0 Punktesieg schlagen konnte. Es folgt ein fulminanter Auftritt gegen Joelle Mathys, die Miriam mit der Aktion, die zum ungefährdeten 12:0 Punktstand führte noch touche legte. Im Final wartete Nathalie Rieser als Gegnerin, gegen die sich Miriam vor zwei Wochen beim Turnier in Trieberg (Deutschland) geschlagen geben musste. Die Revange gelang ihr leider nicht, wobei Miriam den Kampf lange offen halten konnte am Ende jedoch durch Unachtsamkeit mit einem Spezialangriff der Gegnerin (Hüfter) auf die Schultern gelegt wurde.
Auch Eveline musste sich in insgesamt drei Kämpfen beweisen. Ihren Auftakt gegen Pegah Kassraian vom RC Rapperswil-Jona gewann sie souverän durch Schultersieg. Als deutlich grössere Herausforderung stellte sich Fabienne Wittenwiler heraus, die in der zweiten Runde auf Eveline wartete. Beim Stand von 2:7 musste sie sich durch Schulterniederlage geschlagen geben. Ihrem souveränen Auftritt gegen Laetitia Muspach im letzten Kampf war es zu verdanken, dass Eveline bei der späteren Siegerehrung die verdiente Silbermedaille entgegennehmen durfte. Beim unbestrittenen 10:0 durch technische Überlegenheit blieben keine Zweifel offen, dass Eveline sich gegen die nationale Konkurrenz durchsetzen kann.
Julia Lötscher und Larissa Feyer traten beide in der Kategorie bis 53kg an. Durch das nordische System war eine Direktbegegnung der beiden Senslerinnen damit bereits sicher. Die Dramaturgie der ausgelosten Wettkampfreihenfolge führte dazu, dass dieses vereinsinterne Duell zum Schluss stattfinden würde und es, bei vier Teilnehmerinnen in diesem Gewicht, sicher um eine Medaille gehen würde. Zunächst traten beide gegen die erfahrenen Konkurrentinnen Marina Wisler von der RR Hergiswil und Vanessa Nussberger vom NRC Thalheim an. Die Bilanz dieser vier Kämpfe lässt sich ebenso kurz wie ernüchternd ziehen: Alle vier endeten mit einer Schulterniederlage, ohne einen eigenen Punktgewinn. Im Kampf um Bronze dann das direkte Aufeinandertreffen. Der Kampfverlauf brachte Punkte für beide Athletinnen, so dass sich das Geschehen bis zu einem 12:6 zu Gunsten von Julia entwickelte. Durch diese Punkteführung motiviert, setzte sie zu einem gezielten Angriff an, den sie in einen Schultersieg ummünzen konnte. Am Ende war es damit Larissa Feyer, die sich mit der Bronzemedaille belohnen konnte.
Der sportliche Arbeitstag von Judith Spicher, die das Frauenteam komplettierte, endete zwar ohne Kampf, jedoch trotzdem mit dem Schweizermeistertitel. Da in der Kategorie bis 69kg keine andere Teilnehmerin antrat, erhielt sie kampflos die Goldmedaille.
Ein kompletter Medaillensatz bei den
Kadetten
Das erste Mal traten die Brüder Ronan und Melvin Feyer in der
Kategorie der Kadetten bei Schweizermeisterschaften im Freistil an und zeigten gegen starke Konkurrenz eine medaillenwürdige Leistung. Ronan setzte zunächst gegen Adrian Schärli vom TV Ufhusen
mit einem souveränen Schultersieg durch. Nach diesem erfolgreichen Auftakt folgte in der zweiten Runde ein wahrer Krimi gegen Michael Epp von der RR Schattdorf. Zum Ende des Kampfes zeigte die
Punktetafel lange ein 4:4 Unentschieden, das jedoch aufgrund der letzten Wertung für Ronan seinen Sieg bedeutet hätte. Ein guter Angriff von Michael
Epp kurz vor Schluss konnte nur durch eine noch bessere Defensiv-Aktion von Ronan gerade noch abgewehrt werden, so dass es bei diesem knappen Ergebnis blieb. Die erste richtige Zerreisprobe
für Emotionen und Nerven bei den Coaches und Fans und ein Sieg mit besonderer Bedeutung. Ronan stand bei unterschiedlichen Gelegenheiten schon häufig gegen Michael Epp auf der Matte, bisher
jedoch ohne siegreich zu sein. Da sich im dritten Kampf noch eine Schulterniederlage gegen den späteren Goldmedaillengewinner Janis Steiger vom RC Oberriet-Grabs anschloss, konnte
sich Ronan bei der Siegerehrung die verdiente Silbermedaille umhängen.
Melvin durfte sich ebenfalls in drei Kämpfen beweisen. Als seine Gegner stellten sich in dieser Reihenfolge Lukas Hofer vom RC Willisau sowie die Zwillinge Philipp und David Aregger. Die ersten beiden Runden konnte Melvin durch konzentrierte und technisch saubere Leistungen ohne eigenen Punktverlust jeweils mit 10:0 und damit technischer Überlegenheit klar für sich entscheiden. Im Finalkampf um Gold setzte er diese Serie gegen den Zwillingsbruder seines vorherigen Kontrahenten fort. Das Ergebnis von 16:6 Punkten sicherte ihm den Schweizermeistertitel und damit den perfekten Abschluss für sein Debut bei den Kadetten.
Jan Faller, der bis 54kg antrat, komplettierte den Medaillensatz für die Kadetten der RS Sense. Sein Auftakt in den Wettkampftag gegen Mansur Mavlaev startete mit einer Niederlage durch technische Unterlegenheit. Zwei Siege in Folge gegen Adrian Ulrich von der RR Tuggen (10:0) und Flurin Meier von der RS Freiamt (12:2), jeweils durch technische Überlegenheit, sicherten ihm den Einzug in das kleine Finale um Bronze. Gegen Sven Epp von der RR Schattdorf wiederholte er das starke Ergebnis aus dem vorherigen Kampf und sicherte sich mit dem 12:2 (technische Überlegenheit) die Bronzemedaille.
Positive Bilanz nach Abschluss der Serie von
Schweizermeisterschaften
Nach einem langen Wettkampftag endeten die
Siegerehrungen etwa gegen 21.30 Uhr. Auf dem Weg zurück nach Schmitten machte die gesamte RS Sense Equipe inklusive Begleitung noch einen Zwischenstopp für ein kleines Abendessen. Gegen Mitternacht konnten, alle zu Hause angekommen, sehr zufrieden auf das tolle Abschneiden der Sensler Ringer zurückblicken. Der Medaillenspiegel mit
ingsesamt acht Medaillen spricht für sich. Damit ist die Vergabe der Schweizermeistertitel 2017 in allen Stilarten und Altersklassen abgeschlossen.
Für den Nachwuchs stehen in den nächsten Wochen weiterhin Turniere im In- und Ausland an, während für die Aktiven langsam die Vorbereitungsphase für die Saison in der WINFORCE Challange League West beginnt.
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