RS Sense mit Pflichtsieg gegen Aufsteiger Belp

Nach etlichen Jahren ging es für die sensler Ringer wieder einmal zum Kantonsnachbarn aus Belp. Der Ringclub Belp nahm nach einer guten Vorsaison die Herausforderung an, in die NLB aufzusteigen, was die Liga wieder komplettierte. Die RS Sense war die erste Gastmannschaft, die der RC Belp vor heimischem Publikum empfing und obwohl die Rollen auf dem Papier eigentlich klar verteilt schienen, Sense gewann deutlich den ersten Kampf der Saison, genauso wie Belp ihrerseits eine deutliche Niederlage einzustecken hatten, entwickelte sich ein spannender Wettkampfabend.

 

Den Kampf eröffnete Svenja Jungo. Gegen ihren gut eingestellten Gegner startete sie gewohnt offensiv. Es wurde schnell ersichtlich, dass Belp hier auf Schadensbegrenzung aus war, während den gesamten 6 Minuten machte Svenjas Gegner keinen einzigen Angriff. Allerdings musste sie einmal nach einem nicht ganz sauber vorbereiteten Beinangriff einen Konter hinnehmen, gewann dennoch am Ende souverän mit 14:4, was die 3:1 Führung bedeutete.

Erneut im Schwergewicht trat Matthias Käser an, zwar war sein Gegner, wie bereits auch letzte Woche deutlich schwerer, aber diesmal bestimmte Mättu direkt von Anfang an das Geschehen und lies keinerlei Zweifel aufkommen was die Marschroute von Trainer Dany Kälin für den heutigen Kampf war. Der Mannschaft war klar, dass die vermeintlichen Favoriten im Team heute ihr Bestes geben mussten, denn im Kampfverlauf sollten noch einige zu erwartende Punktverluste auf die sensler Ringer zukommen. Sich dessen also bewusst machte Matthias seine Sache schnörkellos und ohne jegliches Risiko einzugehen. Er punktete ein ums andere mal am Mattenrand, auch mit Schlüpfern und Rumreisern gelangen ihm immer wieder wichtige 2er Wertungen. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte besiegelte dann ein Durchdreher am Boden den 15:0 Überlegenheitssieg und die wichtigen 4 Mannschaftspunkte für Sense.

Bereits im nächsten Kampf wurde klar, weshalb dieser Sieg so wichtig war.

Der 14 jährige Leandro Lauper gab sein Debüt in der Mannschaft. Dank guter Trainingsleistungen bekam er die Chance, sich auch gegen erfahrenere Gegner zu messen, als nur auf Turnieren mit gleichaltrigen. Dass es ausgerechnet Belps erfahrenster Athlet sein musste, war wohl Schicksal. Roland Ruch, 56 jährig, war nun wirklich das Paradebeispiel für ein Generationenduell. Doch Leandro machte seine Sache sehr gut, etwas zurückhaltend agierend, versuchte er zunächst in den Kampf zu finden, aus einem sauber gezogenen Schulterschwung konnte er sich auch befreien und fand immer besser in den Kampf. Auch wenn er Mitte der zweiten Halbzeit im Bodenkampf die frühzeitige Niederlage nicht mehr verhindern konnte, war es dennoch ein gelungener Einstand für den jungen sensler Nachwuchsathleten.

Noah Schwaller stieg dieses Wochenende in die Gewichtsklasse bis 97kg auf. Doch auch hier dominierte der junge Sensler von Beginn an den Kampf. Highlight war die aus dem Stand gezogene Kopfklammer, die ihm die 4:0 Führung brachte. Leider gab er im zweiten Durchgang eine 2er Wertung am, sodass es kein zu 0 Ergebnis wurde, dennoch konnte er mit dem 8:2 einen 3:1 Punktsieg für die Mannschaft erzielen.

Damit kam es zu den entscheidenden Kämpfen vor und nach der Halbzeit, die über das Endergebnis entscheiden sollten.

Bruno Zybach lieferte sich einen spannenden Kampf gegen Stefan Weber. Weber stand vor einigen Jahren als Punktegarant auch schon im Dienste der Sensler, rang aber die vergangenen Jahre wieder für seinen Heimatverein Belp und war hier stets zuverlässiger Siegringer in der 1. Liga. Obwohl beide Athleten eigentlich für ihre schnellen und spektakulären Angriffe bekannt sind, führte das Aufeinandertreffen der beiden dann aber tatsächlich zu einem sehr taktisch geprägter Kampf, an dessen Ende Bruno die Nase mit 3:2 leicht vorne hatte und einen enorm wichtigen 2:1 Punktsieg feiern konnte.

 

Das letzte Fragezeichen war nun also der Kampf von Esteban Tscharner. Im Vergleich zu letzter Woche stieg der Walliser direkt zwei Gewichtsklassen und rang bis 86kg gegen Belps Schweizermeister des Frühjahres. Doch Esteban zeigte sein ganzes technisches Können und zündete ein Feuerwerk an Schwunggriffen. Der einzige Unmut kam bei Greco Trainer Andreas Schwaller auf, als der Schiedsrichter einen perfekten Suplex nicht mit 5 Wertungspunkten belohnte. Doch nichts desto trotz war das Endergebnis von 18:0 nicht nur eine Demonstration von Estebans Können, sondern auch die Vorentscheidung des Wettkampfabends.

Auf Grund dieses Ergebnisses musste Melvin Feyer nicht zu seinem Kampf antreten. Er hatte sich beim Kampf vergangene Woche weh getan und konnte sich somit schonen.

Jan Faller seinerseits war jedoch motiviert seinen ersten Saisonkampf für die RS Sense zu bestreiten, nachdem er vergangenes Wochenende für Einsiedeln in der NLA unterwegs war. Allerdings ging sein Kampf leider nicht lange, denn nach einem explosiven Doppelbeinangriff, mit dem er seinen Gegner ausheben konnte, legte er nach der 4er Wertung im Boden nach und beendet den Kampf durch einen Schultersieg.

Im vorletzten Kampf gab der nächste Sensler sein Debüt. Salim Kaoutli ringt seit 2 Jahren bei der RS Sense und hatte bereits an der schweizer Meisterschaft erste Wettkampferfahrung sammeln können. Nun also sein Debüt in der Mannschaft. Doch wie auch Leandro bekam er es direkt mit einem starken Gegner zu tun. Nathan Morier kommt eigentlich vom sensler Kantonsrivalen Domdidier. Nachdem in den vergangen zwei Jahren in der 1. Liga 18 seiner 20 Kämpfe gewinnen konnte, war der nächste Schritt, ein Wechsel zu einem NLB Club nur logisch. Auch Salim machte seine Sache zu Beginn sehr ordentlich und konnte sich ebenfalls aus der ersten gefährlichen Lage befreien, allerdings musste er dann im nächsten Bodenkampf die Schulterniederlage hinnehmen. Doch auch hier hat Trainer Kälin sicherlich das Potenzial erkennen können und wird seinen Athleten auf die nächsten Einsätze bestmöglich vorbereiteten.

Jonas Schwaller hatte im letzten Kampf des Abend leider keinen Gegner und holte sich kampflos die letzten 4 Mannschaftspunkte des Abend ab.

Am Ende stand somit ein 25:14 Erfolg für eine sensler Mannschaft, die wir in dieser Kombination wahrscheinlich nicht all zu oft sehen werden. Dennoch geht es mit einem positiven Gefühl in den bereits letzten Kampf der Hinrunde, wo es im Heimkampf gegen Hergiswil nächste Woche in Schmitten darum gehen wird, die Tabellenführung zu verteidigen.

 

 

Ebenfalls zu erwähnen sind die Einsätze von Lars Berger und Ben Lauper, die am Wochenende mit dem CO Domdidier ihre ersten Ligakämpfe bestritten. Beiden gelang zwar kein Sieg, dennoch nehmen sie sicherlich wertvolle Erfahrungen aus diesen Einsätzen mit in die kommenden Trainingseinheiten.

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